Due Diligence beim Firmenkauf

Due Diligence beim Firmenkauf

Der Kauf einer Firma ist für viele eine attraktive Alternative zur Gründung einer eigenen. Es erspart die zeitintensive und risikobehaftete Anfangsphase, in der Kundenstamm und Marktanteile erst erarbeitet werden müssen. Doch Vorsicht: Ohne die richtige Vorbereitung und Prüfung, könnten Sie leicht eine Entscheidung treffen, die mehr Probleme als Vorteile mit sich bringt.

Die Durchführung einer Due Diligence mag Käuferinnen und Käufern zunächst wie ein notwendiges Übel erscheinen, eine weitere Hürde auf dem Weg zum Unternehmertum. Doch in Wirklichkeit ist sie ein Schlüssel zum Erfolg.
 

Was versteht man unter einer Due Diligence?

Due Diligence bedeutet wörtlich «gebührende Sorgfalt». Im Kontext eines Firmenkaufs umfasst dies die gründliche Überprüfung aller relevanten Aspekte des Unternehmens. Ziel ist es, Risiken zu identifizieren und ein vollständiges Verständnis für die zu erwerbende Firma zu entwickeln. Dies betrifft üblicherweise finanzielle, rechtliche, steuerliche und operative Aspekte sowie Marktstellung und Zukunftsperspektiven.
 

Warum ist eine Due Diligence unverzichtbar?

Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein Haus. Würden Sie den Kaufvertrag unterschreiben, ohne das Haus besichtigt, die Umgebung begutachtet, die Bausubstanz geprüft oder den Grundbuchauszug eingesehen zu haben? Wahrscheinlich nicht. Genauso verhält es sich mit dem Kauf eines Unternehmens. Die Due Diligence verschafft Käuferinnen und Käufern folgende Vorteile:

1. Financial Due Diligence - das finanzielle Fundament verstehen:

Die finanzielle Due Diligence ist das Rückgrat jeder Unternehmensakquisition. Hierbei geht es darum, die wirtschaftliche Realität des Zielunternehmens genau zu verstehen und zu untersuchen. Finanzielle Daten werden detailliert geprüft, um die historische und aktuelle finanzielle Situation zu beurteilen. Dies beinhaltet die Analyse von Bilanzen, Erfolgsrechnungen und Cashflow-Statements. Diese Prüfung hilft nicht nur dabei, die finanziellen Kennzahlen des Unternehmens zu verstehen, sondern z.B. auch verborgene finanzielle Verpflichtungen, überbewertete Vermögenswerte oder ungewöhnliche Umsatzschwankungen zu identifizieren.

2. Legal Due Diligence - rechtliche Sicherheit gewährleisten:

Die rechtliche Due Diligence ist entscheidend, um sicherzustellen, dass keine rechtlichen Fallstricke oder versteckten Haftungsrisiken vorliegen. Dieser Prozess beinhaltet die Überprüfung von Verträgen, Lizenzvereinbarungen, geistigen Eigentumsrechten und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Eine gründliche rechtliche Prüfung deckt mögliche Rechtsstreitigkeiten oder Compliance-Probleme auf, die schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können, welche unter Umständen erst lange nach der Übernahme zum Tragen kommen. So kann die Käuferin oder der Käufer Vertrauen in die rechtliche Integrität des Zielunternehmens gewinnen und unerwartete rechtliche Herausforderungen vermeiden oder vertraglich absichern.

3. Tax Due Diligence - steuerliche Verpflichtungen klar definieren:

Die steuerliche Due Diligence zielt darauf ab, alle steuerlichen Aspekte des Zielunternehmens zu beleuchten. Dabei wird überprüft, ob die steuerlichen Verpflichtungen für alle relevanten Steuerarten erfüllt sind und keine unerwarteten Steuerrisiken bestehen. Dies umfasst die Prüfung von Steuererklärungen sowie die Beurteilung von Steuerverbindlichkeiten und möglichen Steuerrückstellungen. Ein sorgfältiger Blick auf die steuerliche Situation kann nicht nur helfen, zukünftige steuerliche Belastungen zu vermeiden, sondern auch potenzielle steuerliche Vorteile aufzudecken, die die Akquisition noch attraktiver machen könnten.
 

Intensiv aber lohnend

Die Durchführung einer Due Diligence ist inhaltlich anspruchsvoll und zeitaufwendig, vielfach ist zudem externe Expertise unverzichtbar. Sie erfordert Erfahrung, Fachkenntnisse und nicht zuletzt eine gewisse Hartnäckigkeit. Der Effort lohnt sich! Sie minimieren nicht nur Ihr Risiko, mit bösen Überraschungen konfrontiert zu werden, sondern schaffen die Grundlagen zur Absicherung der tragbaren Risiken und identifizieren zudem Optimierungspotenzial für die Verhandlungen sowie die Transaktionsstrukturierung.
 

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