Bundesratsreform: Steuern vs. Vorsorge – wer profitiert wirklich?
Bundesratsreform: Steuern vs. Vorsorge – wer profitiert wirklich?
Bis jetzt konnten Bezügerinnen und Bezüger von Kapital aus den genannten Vorsorgesäulen von einer steuerlich vorteilhafteren Behandlung profitieren, was dazu führte, dass viele ihre Altersguthaben lieber als Kapital anstatt als Rentenzahlungen beziehen. Allein im Jahr 2023 beliefen sich die Kapitalbezüge auf rund CHF 14.8 Milliarden.
Finanzielle Risiken bei Kapitalbezügen
Es gibt jedoch Bedenken, dass diese Praxis zu finanziellen Risiken führt, etwa bei einer frühzeitigen Aufzehrung des Kapitals. Wenn das Altersguthaben zu schnell aufgebraucht wird, könnten staatliche Interventionen wie Ergänzungsleistungen oder Sozialhilfe notwendig werden.
Welche Folgen hat die Reform für den Mittelstand?
Kritiker der angestrebten Steuererhöhung warnen, dass vor allem der Mittelstand und Hochverdiener betroffen wären. Auch könnte die Attraktivität der privaten Vorsorge, insbesondere der dritten Säule, abnehmen. In einer Zeit, in der die staatlichen Rentenleistungen sinken, könnte sich dies negativ auf die Entscheidung von Menschen auswirken, in die private Vorsorge zu investieren.
Private Vorsorge in Gefahr?
Die private Vorsorge hat, insbesondere bei jüngeren Bürgerinnen und Bürgern, in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen. Eine Steuererhöhung könnte ihr Vertrauen in das Vorsorgesystem erschüttern und die Bereitschaft, in die Altersvorsorge zu investieren, mindern.
Sind die erwarteten Steuereinnahmen realistisch?
Ob die Steuererhöhung die erhofften Mehreinnahmen von CHF 220 Millionen für den Bund und CHF 60 Millionen für die Kantone einbringen wird, bleibt offen. Es besteht die Möglichkeit, dass viele Sparer aufgrund der höheren Steuerlast ihre Investitionen in die dritte Säule überdenken könnten.
Insgesamt dient die vorgeschlagene Steuererhöhung zwar dem Ziel der Gleichbehandlung von Renten- und Kapitalbezügen, könnte jedoch unerwünschte Nebenwirkungen haben, insbesondere für die private Altersvorsorge.