Die Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmenstätigkeit wird zum Standard. Sie ermöglicht es Ihnen, Chancen zu nutzen und Risiken zu vermeiden. Um von den Vorteilen profitieren zu können, ist es zentral, dass Sie eines praktisches und individuelles Nachhaltigkeitsverständnis in Bezug auf Ihr Unternehmen erlangen.
Das Thema Nachhaltigkeit ist omnipräsent. Recycelte PET-Flaschen auf Plakatwänden, Warnungen vor der Klimakrise in der Tagespresse und Werbung für Zero Waste Produkte in den sozialen Medien. Mitte Juni hat das Schweizer Stimmvolk bei drei von fünf nationalen Vorlagen (C02, Trinkwasser und Pestizide) zu Nachhaltigkeitsthemen seine Stimme abgegeben.
Dabei steht die Beziehung zwischen «Nachhaltigkeit» und «Unternehmen» mitten im Wandel. Erwartete man von Letzteren vor nicht allzu langer Zeit primär Gewinnerwirtschaftung, Arbeitsplatzschaffung, Steuerehrlichkeit und die Einhaltung der Gesetze, werden heute neben ökonomischen zunehmend normative Anforderungen an sie gestellt. Sei dies etwa die Implementierung von Umweltschutz-Massnahmen, die über gesetzliche Anforderungen hinausgehen, oder die gezielte Positionierung zu gesellschaftlichen Streifragen wie etwa der Vaterschaftsurlaub.
Neue Ansprüche
Die Nachfrage nach verstärkten Nachhaltigkeitsbemühungen seitens Unternehmen wächst. Geschäftspartner und Investoren berücksichtigen bei Kauf- bzw. Investitionsentscheidungen zunehmend Nachhaltigkeitskriterien. Verbraucher kaufen Produkte und Dienstleistungen eher bei einem Unternehmen mit einer guten Nachhaltigkeitsreputation. Regulatorische Massnahmen wie der Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative in der Schweiz und die Taxonomie-Verordnung der EU werden zeitnah umgesetzt und betreffen früher oder später auch KMU.
Im Eiltempo bewegt sich im Unternehmen integrierte Nachhaltigkeit folglich vom «Nice to have» hin zu einem eingeforderten Standard — also zum «Must have». Wer sich jetzt schon aktiv mit der Thematik auseinandersetzt und den Einstieg wagt, profitiert in vielen Belangen.
Die Vorteile
Die Integration von Nachhaltigkeit im Unternehmen dient bei weitem nicht nur dem «guten Gewissen» der Geschäftsführung. Auch aus unternehmerischer Sicht bietet sie Chancen und kann zur Vermeidung von Risiken beitragen. Für Unternehmen mit einer Affinität für Nachhaltigkeit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, bei Auftragsvergaben erfolgreich zu sein, auch der Zugang zu Kapital wird erleichtert. Zudem steigt die Attraktivität als Arbeitgeberin. Insbesondere für junge Talente zählen übereinstimmende Wertevorstellungen und die Sinnhaftigkeit der Arbeit nicht weniger als die gerechte Entlöhnung. Wer bereits heute um die Umsetzung von Nachhaltigkeits-Massnahmen bemüht ist, antizipiert zudem künftige regulatorische Risiken und minimiert die Gefahr, Reputationsschäden aufgrund eines mangelnden ökologischen Bewusstseins zu erleiden.
Um sich diese Vorteile zu sichern, ist es zentral, dass Sie in einem ersten Schritt ein für Ihr Unternehmen praktisches, individuelles Nachhaltigkeitsverständnis erlangen.
Verständnis erlangen
Ein globaler Finanzdienstleister hat nicht das gleiche Nachhaltigkeitsverständnis wie eine lokale Schreinerei. Orientierungshilfe bieten die auf der Webseite des Bundes publizierten Ziele für nachhaltige Entwicklung. Die dort aufgeführten 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung halten ökologische, soziale und wirtschaftliche Zielgrössen fest, auf welche sich die Weltgemeinschaft geeinigt hat. Einige beziehen sich auf die Umwelt, wie beispielsweise «Bezahlbare & saubere Energie» (Ziel Nr. 7), es sind aber auch explizit Zielgrössen für die Wirtschaft aufgeführt, wie etwa «Verantwortungsvoller Konsum & Produktion» (Ziel Nr. 12), und weitere für die Gesellschaft.
Schritt für Schritt
- Besuchen Sie die Webseite des Bundes: 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung.
- Jedes der 17 Ziele enthält aktiv formulierte Unterziele, dank denen Sie sich ein erstes praktisches Nachhaltigkeitsverständnis verschaffen können.
- In einem ersten Schritt prüfen Sie die aktuellen und potenziellen Auswirkungen Ihrer unternehmerischen Tätigkeit im Hinblick auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung. Welche der 169 Unterziele sind für Sie relevant und wichtig?
- Priorisieren Sie die Unterziele, die Sie für sich als relevant eruiert haben. Dazu bestimmen Sie die Stärke der positiven Auswirkungen (Chance), die das Umsetzen der einzelnen Unterziele für Ihr Unternehmen, die Umwelt und Gesellschaft haben könnte und die Stärke der negativen Auswirkung (Risiko), die das Nicht-Umsetzen der einzelnen Unterziele für Ihr Unternehmen, die Umwelt und Gesellschaft haben.
- Diejenigen Nachhaltigkeitsziele, die gleichzeitig eine grosse Chance bieten, aber auch ein Risiko darstellen, sind für Ihr Unternehmen von zentraler Bedeutung und bedürfen stetiger Aufmerksamkeit.
Ein individuelles Nachhaltigkeitsverständnis schafft eine ideale Ausgangslage für eine zielführende und ressourcenschonende Integration von Nachhaltigkeit in Ihre Unternehmenstätigkeit. Gerne unterstützen wir Sie dabei.