Harry Affolter
Inflationsängste, sinkender Eurokurs, Krieg in der Ukraine, drohende Strommangellage, unsichere Entwicklung der Corona-Pandemie oder die fortlaufende Digitalisierung: Die Wirtschaft sieht sich seit Jahren enormen Herausforderungen gegenübergestellt. Anspruchsvolle wirtschaftliche Rahmenbedingungen prägten auch das Geschäftsjahr 2022 von BDO.
Nach den krisengeplagten Vorjahren wurde für das Jahr 2022 mit einer Fortsetzung der Erholung der Wirtschaft gerechnet. Bezüglich der pandemischen Entwicklung blieb jedoch ein nicht unerhebliches Mass an Unsicherheit bestehen, was die konjunkturelle Entwicklung vor allem im ersten Quartal bremste. Kurz nachdem der Bundesrat die pandemiebedingten Corona-Massnahmen aufgehoben hatte, startete der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Dies hatte indirekt auch einen Einfluss auf die wirtschaftliche Situation in der Schweiz. Lieferengpässe und Preissteigerungen bremsten die wirtschaftliche Erholung in der Schweiz und stellten Unternehmen vor grössere Herausforderungen.
Gegenüber Russland wurden von den USA, der EU und in der Folge auch von der Schweiz wirtschaftliche Sanktionen beschlossen. Auch BDO hat auf die Ereignisse reagiert und aufgrund einer strikten Compliance-Politik und in Anbetracht der unternehmensethischen Grundsätze Geschäftsbeziehungen überprüft und, wenn nötig, eingestellt. Das BDO Netzwerk hat zudem die beiden Ländergesellschaften Russland und Belarus im Frühling aus dem internationalen Netzwerk ausgeschlossen.
Auch die angespannte Energielage mit dem Risiko einer Strommangellage lastete ab dem dritten Quartal auf der weiteren Entwicklung. Viele Unternehmen sahen sich steigenden Strompreisen gegenübergestellt. Die befürchtete Strommangellage traf dann glücklicherweise nicht ein. Damit konnte die erwartete Rezession verhindert werden, auch wenn das Wachstum nicht das Niveau des Vorjahres erreichte.
Der Mangel an Fachkräften ist weiterhin überdurchschnittlich hoch. Unternehmen haben Schwierigkeiten, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Der Fachkräftemangel ist auch bei BDO Thema:
«Wir haben verschiedene Initiativen gestartet, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und BDO im Markt noch besser als attraktive Arbeitgeberin zu positionieren.»
Insgesamt ist die Schweiz trotz der genannten Faktoren glimpflich durch die unsichere politische und wirtschaftliche Lage gekommen. Viele Wirtschaftsakteure mussten ihre Strategien anpassen und sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einstellen. Dank unserem Know-how konnten wir unsere Kundinnen und Kunden bei diesem Schritt begleiten und gemeinsam Lösungswege erarbeiten. So wurden Krisenherde auch als Chance genutzt, bestehende Strukturen kritisch zu hinterfragen, Lieferketten neu zu beurteilen und das Unternehmen allenfalls neu zu positionieren.
Harry Affolter